Hormonstörungen
Störungen der Geschlechtshormone bei Männern können verschiedene Ursachen haben und sich auf unterschiedliche Weise manifestieren. Hier ist eine Übersicht über die häufigsten hormonellen Störungen:
1. Hypogonadismus
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Primärer Hypogonadismus
Dieser Zustand tritt auf, wenn die Hoden selbst nicht genug Testosteron produzieren können. Ursachen können genetische Störungen wie das Klinefelter-Syndrom, Hodenverletzungen oder Infektionen (z.B. Mumps) sein. -
Sekundärer Hypogonadismus
Hierbei handelt es sich um eine Störung in der Hypophyse oder im Hypothalamus, die dazu führt, dass die Hoden nicht ausreichend stimuliert werden, um Testosteron zu produzieren. Ursachen können Tumoren, Schädeltraumata oder bestimmte Medikamente sein.
2. Andropause (Altershypogonadismus)
- Die Andropause bezeichnet den natürlichen Rückgang des Testosteronspiegels im Alter. Dies kann zu Symptomen wie Müdigkeit, depressiven Verstimmungen, Libidoverlust und Muskelabbau führen.
3. Erektile Dysfunktion (ED)
- Obwohl ED oft durch vaskuläre, neurologische oder psychologische Faktoren verursacht wird, kann auch ein niedriger Testosteronspiegel eine Rolle spielen. Hormonstörungen wie Hypogonadismus können die ED verschlimmern.
4. Gynäkomastie
- Gynäkomastie ist das Wachstum von Brustgewebe bei Männern, was durch ein Ungleichgewicht zwischen Testosteron und Östrogen verursacht werden kann. Es kann bei Jugendlichen während der Pubertät auftreten, aber auch durch Hormonstörungen wie Hypogonadismus oder durch Medikamente, die den Hormonspiegel beeinflussen.
5. Klinefelter-Syndrom
- Dies ist eine genetische Störung, bei der Männer ein zusätzliches X-Chromosom haben (XXY statt XY). Dies führt zu einem niedrigen Testosteronspiegel und kann zu Unfruchtbarkeit, reduzierter Muskelmasse und einer erhöhten Brustentwicklung führen.
6. Adrenogenitales Syndrom (AGS)
- Eine seltene genetische Störung, die zu einer Überproduktion von Androgenen durch die Nebennieren führt. Bei Männern kann dies zu einer frühzeitigen Pubertät führen, bei Kindern aber auch zu abnormen Genitalentwicklungen.
7. Prolaktinom
- Ein gutartiger Tumor der Hypophyse, der die Produktion des Hormons Prolaktin erhöht. Dies kann die Testosteronproduktion hemmen und zu Symptomen wie Libidoverlust, Unfruchtbarkeit und Gynäkomastie führen.
8. Anabole Steroidmissbrauch
- Der Missbrauch von anabolen Steroiden zur Steigerung der Muskelmasse kann die natürliche Testosteronproduktion unterdrücken und zu einem Hormonungleichgewicht führen. Langfristige Folgen können Unfruchtbarkeit, Gynäkomastie und Atrophie der Hoden sein.
9. Kallmann-Syndrom
- Eine seltene genetische Störung, die sowohl den Geruchssinn als auch die Hormonproduktion beeinflusst. Männer mit Kallmann-Syndrom haben oft einen niedrigen Testosteronspiegel und können unter unvollständiger Pubertät und Unfruchtbarkeit leiden.
10. Hormonresistenzsyndrome
- Zustände, bei denen die Zielorgane nicht auf Androgene reagieren, obwohl normale oder erhöhte Spiegel dieser Hormone vorhanden sind. Dies kann zu einer untypischen Geschlechtsentwicklung oder anderen hormonellen Problemen führen.
Diese Störungen können durch Bluttests zur Messung der Hormonspiegel sowie durch weitere diagnostische Verfahren festgestellt werden. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
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Dieser Inhalt dient ausschließlich der allgemeinen Information und stellt keine medizinische Beratung, Diagnose oder Therapieempfehlung dar. Er ersetzt keinesfalls eine fachliche Untersuchung oder Behandlung durch eine(n) approbierte(n) Ärztin oder Arzt. Bei gesundheitlichen Beschwerden oder Unsicherheiten konsultieren Sie bitte immer eine medizinische Fachperson – insbesondere bei Fragen zur Intimchirurgie oder sexuellen Gesundheit.