Geschlechtsangleichung
>Die Geschlechtsangleichung (medizinisch auch: geschlechtsangleichende Maßnahmen oder Transition) bezeichnet medizinische und chirurgische Verfahren, die darauf abzielen, die körperlichen Merkmale eines Menschen an seine empfundene Geschlechtsidentität anzupassen. Sie wird bei Personen durchgeführt, die sich nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren (transgeschlechtliche oder nicht-binäre Menschen).
Formen der Geschlechtsangleichung können umfassen:
Hormontherapie
- Testosterontherapie bei transmaskulinen Personen (weiblich zu männlich) zur Entwicklung männlicher Körpermerkmale (z. B. Bartwuchs, tiefere Stimme).
- Östrogentherapie bei transfemininen Personen (männlich zu weiblich) zur Entwicklung weiblicher Körpermerkmale (z. B. Brustentwicklung, weichere Haut).
Operative Eingriffe
- Brustoperationen (Brustvergrößerung oder Brustentfernung)
- Genitaloperationen (z. B. Neovaginabildung, Phalloplastik oder Metoidioplastik)
- Gesichtsfeminisierung oder -maskulinisierung (chirurgische Anpassungen der Gesichtszüge)
Weitere Maßnahmen
- Stimmtraining, Haarentfernung, rechtliche Anpassung von Namen und Geschlechtseintrag
Ablauf
Vor medizinischen oder chirurgischen Maßnahmen erfolgt üblicherweise eine sorgfältige Diagnostik und Begleitung durch Fachärzte, Psychotherapeuten und Spezialisten für Transgender-Gesundheit. Die WPATH-Standards of Care (Leitlinien der Weltfachorganisation für Transgender-Gesundheit) dienen häufig als Grundlage für die Behandlungsempfehlungen.
Wichtige Hinweise
Die Geschlechtsangleichung kann das psychische Wohlbefinden, die soziale Teilhabe und die Lebensqualität der betroffenen Personen erheblich verbessern.
Dieser Inhalt dient ausschließlich der allgemeinen Information und stellt keine medizinische Beratung, Diagnose oder Therapieempfehlung dar. Er ersetzt keinesfalls eine fachliche Untersuchung oder Behandlung durch eine(n) approbierte(n) Ärztin oder Arzt. Bei gesundheitlichen Beschwerden oder Unsicherheiten konsultieren Sie bitte immer eine medizinische Fachperson – insbesondere bei Fragen zur Intimchirurgie oder sexuellen Gesundheit.