Penile Rehabilitation
Penile Rehabilitation ist ein medizinisches Behandlungskonzept, das darauf abzielt, die natürliche Erektionsfähigkeit nach einer Schädigung oder Belastung des Penis – insbesondere nach einer Prostataoperation – wiederherzustellen oder zu erhalten. Ziel ist es, die Funktion des erektile Gewebes sowie der Nervenbahnen und Blutgefäße im Penis zu fördern und somit spontane Erektionen langfristig zu ermöglichen.
Der Begriff wird häufig im Zusammenhang mit der Behandlung von Männern verwendet, die aufgrund von Prostatakrebs eine Operation (radikale Prostatektomie) oder Bestrahlung hinter sich haben. Nach solchen Eingriffen können die für die Erektion zuständigen Nerven und Blutgefäße geschädigt sein, was zu erektiler Dysfunktion (Erektionsstörung) führt.
Die Penile Rehabilitation beginnt oft kurz nach dem Eingriff, um der Gewebeveränderung (z. B. Fibrosierung, also die Verhärtung und Schrumpfung des Schwellkörpergewebes) vorzubeugen. Sie kann über Wochen bis Monate – manchmal auch über ein Jahr – andauern.
Mögliche Maßnahmen im Rahmen der Penile Rehabilitation:
- PDE-5-Hemmer (z. B. Sildenafil / Viagra): Medikamente, die die Durchblutung im Penis fördern.
- Vakuumpumpe: Ein mechanisches Hilfsmittel, das durch Unterdruck eine Erektion erzeugt.
- Schwellkörper-Autoinjektionstherapie: Selbstinjektion eines Medikaments in den Penis zur direkten Erektionsauslösung.
- Penisprothese (in schweren Fällen): Operativ eingesetztes Implantat zur mechanischen Erzeugung einer Erektion.
- Beckenbodentraining: Muskeltraining zur Unterstützung der sexuellen Funktion.
- Hormonbehandlung (bei Testosteronmangel)
Ein wichtiger Bestandteil der penile Rehabilitation ist auch die psychologische Begleitung. Viele Männer leiden nach Prostataoperationen nicht nur körperlich, sondern auch seelisch – etwa unter Versagensängsten, Schamgefühlen oder dem Verlust des Selbstwertgefühls.
Dieser Inhalt dient ausschließlich der allgemeinen Information und stellt keine medizinische Beratung, Diagnose oder Therapieempfehlung dar. Er ersetzt keinesfalls eine fachliche Untersuchung oder Behandlung durch eine(n) approbierte(n) Ärztin oder Arzt. Bei gesundheitlichen Beschwerden oder Unsicherheiten konsultieren Sie bitte immer eine medizinische Fachperson – insbesondere bei Fragen zur Intimchirurgie oder sexuellen Gesundheit.