Micropenis

Ein Micropenis ist ein medizinischer Begriff für einen ungewöhnlich kleinen Penis, der deutlich kleiner ist als der Durchschnitt für das jeweilige Alter und die jeweilige Entwicklungsstufe. Dieser Zustand wird diagnostiziert, wenn die Penislänge bei einem Neugeborenen weniger als 2,5 Standardabweichungen unter dem Durchschnitt liegt, basierend auf dem Alter und der Entwicklungsphase. Bei erwachsenen Männern bedeutet dies in der Regel eine erigierte Länge von etwa 7 cm oder weniger.

Ein Micropenis ist oft das Ergebnis von hormonellen Ungleichgewichten während der fetalen Entwicklung, insbesondere von niedrigen Testosteronspiegeln. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Begriff „Micropenis“ sich ausschließlich auf die Größe bezieht und nicht auf die Funktionalität. Männer mit einem Micropenis haben in der Regel normale Hoden und eine normale Funktion des Penis.

Der Umgang mit einem Micropenis kann sowohl physische als auch psychische Herausforderungen mit sich bringen, und es gibt verschiedene Behandlungsansätze, einschließlich hormoneller Therapien in der Kindheit oder chirurgischer Eingriffe.

Das ist die grauenvolle offizielle Definition in Teilbereichen der Medizin.

Aber, in aller Deutlichkeit.

Es gibt keinen wissenschaftlich festgelegten Mikropenis, es gibt keine internationale Vereinbarung darüber, was ein Mikropenis sei, der Eine schreibt 7 cm, der Andere schreibt 9 cm und die allermeisten Ärzte sind wahrscheinlich so schlau, einen Mikropenis gar nicht an Zentimetern festzumachen, denn sobald man eine Zahl festlegt und sagt, alles unterhalb ist zu klein und alles oberhalb ist normal, setzt man damit in Zentimeter-Länge fest, mit der sich dann bitte gefälligst alle Frauen auf dieser Welt zufrieden zu geben haben, und das ist eine interessante Vorstellung.

Wir glauben, wer immer von Ärzteseite tatsächlich eine Patienten gegenüber nach wie vor einen Wert an Zentimetern sagt, ob nun 7 oder 9 cm, der ist sich überhaupt nicht bewusst, wie frauenfeindlich er unterwegs ist und wie sehr er weibliche Sexualität vollkommen verneint. Als sei eine Frau aus dem Baumarkt-Einheitsbaukasten entnommen und unten rum immer gleich gebaut.

Was im Einzelfall zu klein ist, entscheidet nicht irgendein Professor für Medizin oder irgendein Verbandsvorsitzender, sondern was im Einzelfall zu klein ist, entscheidet sich daran, ob die beiden Partner, und sexueller Verkehr ist eine partnerschaftliche Angelegenheit, mit dem was vorhanden ist zufrieden sind oder nicht.

Denn was ist denn die Konsequenz? Würde der von sich extrem überzeugte Professor, der etwas von 7 cm erzählt, dem Patienten dann raten, die Partnerschaft zu beenden und sich eine neue Partnerin zu suchen, weil die alte es „wagt“ mit  8 cm nicht zufrieden zu sein?!

Die Medizin ist manchmal furchtbar konservativ im Verhältnis zur normalen Realität der Bevölkerung. Aber dieses Thema, allein dieses Wort Mikropenis und damit die Arroganz festlegen zu wollen, was einer Frau auszureichen hat und was nicht, ist mit dem Wort konservativ alleine unserer Ansicht nach überhaupt nicht mehr zu beschreiben.

Wie machen wir das, wie entscheiden wir, ob wir einen Patienten zur operative Penisvergrößerung annehmen oder nicht?:

Wir gehen pragmatisch vor: die Natur hat es so geregelt – da sie möchte, dass die  Menschheit sich erhält – dass die Masse der Männer und Frauen körperlich zusammenpasst. Aber wie bei allem, auch bei Körpermerkmalen, gibt es Ausreißer, die dazu führen, dass irgendetwas nicht passt.

Wenn man einen solchen pragmatischen Denkansatz hat, muss man sich anschauen, was denn eigentlich der Mittelwert ist. Also was ist denn wirklich und nicht nur in der Idee eines ewiggestrigen Mediziners „klein“, also zumindest kleiner als der Durchschnitt? Und da halten wir uns nach wie vor immer noch an die europäische Kondomnorm, denn die schreibt in Zentimetern fest, wie lang ein Kondom sein muss. Und dieser Wert kommt nicht von ungefähr, dieser Wert ist ein Erfahrungswert und deswegen orientieren wir uns an diesem Erfahrungswert.

Man verzeihe uns folgenden Sarkasmus: wenn 10 Zentimeter Penis eine normale Größe wären, aber die Kondome 16,5 cm lang sind, wo sind dann die ganzen Eingriffe beim Gynäkologen, die versuchen mit einer Zange das Kondom bei der Frau wieder rauszuholen, weil es aufgrund der Übergröße abgerutscht ist?! Uns ist von der Abrechnung solcher Eingriffe gegenüber der Krankenkasse nichts bekannt 😊.

Mehr zu diesem Thema erfahren Sie auf der Seite „Ist die Penisgröße wichtig“. Und was man dagegen tun kann, wenn Sie ihre Penisgröße als nicht ausreichend empfinden, lesen Sie unter dem Menüpunkt „Penisvergrößerung“.

Über den Autor:
Jörg Hagen, Arzt Seit 1995 Mitglied der UGRS Ärztegruppe. Seit 2002 Ärztlicher Leiter der Patientenbetreuung der UGRS. Seit fast 30 Jahren kümmert sich Herr Hagen um die Belange deutschsprachiger Penisvergrößerungs- Patienten. Er ist ein gern gesehener Experte auf diesem Gebiet. Er ist Gebührenexperte im Bereich Plastische Chirurgie und Urologie. Er hat sich auch auf dem Gebiet der europäischen Regelungen und deren Umsetzungen bei grenzüberschreitenden medizinischen Dienstleistungen einen Namen gemacht. Er wird von Patienten, deren Operationen bei anderen Anbietern fehlgeschlagen ist als Gutachter in Gerichtsverfahren angefragt.