Erektionshilfen (Vakuumpumpen, Injektionen, Implantate)
Erektionshilfen sind medizinische oder technische Hilfsmittel, die Männern mit erektiler Dysfunktion helfen können, eine ausreichende Erektion für den Geschlechtsverkehr zu erreichen oder aufrechtzuerhalten. Sie kommen zum Einsatz, wenn andere Maßnahmen wie Medikamente oder Lebensstilveränderungen nicht ausreichend wirksam sind oder nicht angewendet werden können.
Zu den wichtigsten Arten von Erektionshilfen gehören:
Vakuumpumpen
Eine Vakuumpumpe ist ein mechanisches Gerät, das den Penis in einen luftdichten Zylinder einführt. Durch das Erzeugen eines Unterdrucks wird Blut in die Schwellkörper (Corpora cavernosa) gesogen, wodurch eine Erektion entsteht. Ein spezieller Gummiring wird anschließend an der Peniswurzel angebracht, um den Blutabfluss zu verhindern und die Erektion aufrechtzuerhalten.
Vorteil: nicht-invasiv, einfache Anwendung.
Nachteil: eingeschränkt spontane Anwendung, Erektion kann sich „kälter“ oder weniger natürlich anfühlen.
Injektionstherapie
Hierbei wird ein spezielles Medikament direkt in den Penis injiziert (intrakavernöse Injektion). Dieses Medikament, meist Prostaglandin E1 oder eine Kombination anderer gefäßerweiternder Substanzen, bewirkt eine gezielte Entspannung der Gefäßmuskulatur und einen verstärkten Bluteinstrom. Die Erektion tritt unabhängig von sexueller Erregung ein.
Vorteil: hohe Wirksamkeit auch bei schweren Formen der erektilen Dysfunktion.
Nachteil: Injektionstechnik muss erlernt werden; mögliches Risiko von Schmerzen oder Priapismus (schmerzhafte Dauererektion).
Penisimplantate
Operativ eingebrachte Implantate im Penis, die eine mechanische Erektion ermöglichen. Es gibt zwei Haupttypen:
- Semirigide Implantate (biegsame Stäbe, die von Hand positioniert werden)
- Hydraulische Implantate (aufpumpbare Systeme, die eine natürliche Erektion imitieren) Vorteil: dauerhaft verlässliche Lösung, unabhängig von Medikamenten oder äußeren Hilfsmitteln. Nachteil: invasiver Eingriff, Risiko von Infektionen oder mechanischen Komplikationen.
Die Auswahl der passenden Erektionshilfe erfolgt individuell und wird gemeinsam mit einem Facharzt – meist einem Urologen – auf Basis der medizinischen Voraussetzungen und persönlichen Wünsche des Patienten getroffen.
Dieser Inhalt dient ausschließlich der allgemeinen Information und stellt keine medizinische Beratung, Diagnose oder Therapieempfehlung dar. Er ersetzt keinesfalls eine fachliche Untersuchung oder Behandlung durch eine(n) approbierte(n) Ärztin oder Arzt. Bei gesundheitlichen Beschwerden oder Unsicherheiten konsultieren Sie bitte immer eine medizinische Fachperson – insbesondere bei Fragen zur Intimchirurgie oder sexuellen Gesundheit.