Body Dysmorphic Disorder (BDD)
Die Body Dysmorphic Disorder (BDD), auf Deutsch oft als Körperdysmorphe Störung bezeichnet, ist eine psychische Erkrankung, bei der sich Betroffene intensiv mit einem oder mehreren vermeintlichen „Makel(n)“ in ihrem Aussehen beschäftigen. Diese „Fehler“ sind für andere oft gar nicht sichtbar oder wirken völlig unauffällig – für die betroffene Person jedoch sind sie stark belastend und nehmen viel Raum in Gedanken und Alltag ein.
Menschen mit BDD haben das Gefühl, dass mit ihrem Körper, Gesicht oder einem bestimmten Körperteil etwas „nicht stimmt“ – etwa die Nase sei zu groß, die Haut zu unrein oder der Penis zu klein. Dieses negative Körperbild führt oft zu ständiger Selbstbeobachtung, Vermeidung von sozialen Kontakten, Schamgefühlen und einem stark eingeschränkten Selbstwertgefühl.
Obwohl BDD eine psychische Störung ist, suchen viele Betroffene nicht zuerst psychologische Hilfe, sondern wenden sich an Fachleute für ästhetische Chirurgie oder Intimchirurgie, in der Hoffnung, das Problem „wegoperieren“ zu können. Doch eine Operation allein kann die zugrunde liegende psychische Belastung nicht lösen – im Gegenteil: Oft sind die Betroffenen auch nach dem Eingriff weiterhin unzufrieden mit ihrem Aussehen oder verlagern ihre Sorgen auf andere Körperstellen.
BDD kann sowohl Männer als auch Frauen betreffen und beginnt häufig im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter. Die Erkrankung ist behandelbar – vor allem durch Psychotherapie, z. B. kognitive Verhaltenstherapie, in der man lernt, den eigenen Körper realistischer und wohlwollender wahrzunehmen.
Dieser Inhalt dient ausschließlich der allgemeinen Information und stellt keine medizinische Beratung, Diagnose oder Therapieempfehlung dar. Er ersetzt keinesfalls eine fachliche Untersuchung oder Behandlung durch eine(n) approbierte(n) Ärztin oder Arzt. Bei gesundheitlichen Beschwerden oder Unsicherheiten konsultieren Sie bitte immer eine medizinische Fachperson – insbesondere bei Fragen zur Intimchirurgie oder sexuellen Gesundheit.